‘Und ich beweg mich doch’

von Ellen Esser

1984 im Laboratorium Illustre (jetziges Kino Eiszeit)

 

Darsteller: Bettina Fless, Dagmar Stievermann, Carolyn Gremm

Regie und Produktion: Ellen Esser

Bühne: Ellen Esser, Harmut Schaffrin, Bettina Fless

 

Eine emotional heftig drauflosstürmende, aber schlecht organisierte Studentin, ist in Abhängigkeiten verstrickt. Abhängigkeit von ihrer intellektuellen, tüchtigen und besser strukturierten Freundin und ihrem unspontanen Freund. Sie will geliebt werden, hat aber Mühe sich selbst anzunehmen und empfindet die Abgenzungen, die sie durch die anderen erfährt, als starke Zurückweisung. In der Therapie erlebt sie das Gleiche noch einmal und geht so weit, dass sie die Therapeutin mit einer Pistole bedroht, um ihr die existenzielle Bedeutung von dem Gefühl, immer zurückgewiesen zu werden klarzumachen.

 

Bettina Fless in ‚Und ich beweg mich doch‘

 

1984 habe ich mein erstes eigenes Stück geschrieben, inszeniert und produziert. Es hieß „Und ich beweg mich doch“ und wurde in Berlin Kreuzberg in dem jetzigen Kino Eiszeit aufgeführt.

 

Die Hauptdarstellerin war Bettina Fless, die zu der Zeit noch ihre Schauspielausbildung an der UdK machte. Es war verboten, an außerschulischen Projekten teilzunehmen. Auf Grund dieses Konfliktes, war sie bei den Proben ständig krank und spielte auch die Premiere mit Fieber. Bettina Fless wurde später eine preisgekrönte Autorin, Schauspielerin und Regisseurin, die zuletzt am Schauspielhaus Bochum arbeitete. Leider ist sie im Alter von 43 Jahren an einer Hirnblutung gestorben. Sie war eine intensive, spannende Künstlerin und es war in jeder Hinsicht aufregend mit ihr zu arbeiten.

 

Ihre Partnerin war Dagmar Stievermann, die ich als Antigone gesehen hatte, die aber im Grunde ihre Herzens eine Ulknudel ist und sich später in der Kölner Comedian Szene einen Namen gemacht hat.

 

PRESSE

Zitat aus der Taz: „Probleme und Existenzängste von Frauen beschreibt mit viel Witz die Komödie „Und ich beweg mich doch“. Ein gelungener Ansatz, die Erziehungszwänge und Rollenklischees von Frauen und Männern klarzumachen.“

 

Die Aufführung war in den 16 Vorstellungen sehr gut ausgelastet. Hartmut Schaffrin, der spätere Leiter der erfolgreichen Jugendtheaterwerkstatt Spandau, war mein Produktionsassistent.

 

Dagmar Stievermann und Bettina Fless